Korrektur der Wohnimmobilien-Kreditrichtlinie nötig


Ziel der Richtlinie ist es, dass die Finanzierer darauf achten, dass der Kunde den Kredit über die gesamte Laufzeit zurückzahlen können muss, wird insbesondere für junge Familien zum Problem, deren Lebensplanung noch nicht abgeschlossen ist. Sie haben damit geringere Chancen, Wohneigentum zu bilden, was angesichts der zu erwartenden niedrigen Renten unhaltbar ist. Gerade Wohneigentum beugt Altersarmut vor. Aber auch für ältere Menschen wird es schwerer, Kredite z.B. für Sanierungsmaßnahmen am eigenen Haus zu bekommen.

Der zweite Aspekt der Richtlinie, dass Banken den Wert der Immobilie nicht berücksichtigen dürfen, führt zu erheblichen Restriktionen bei den Kreditvergaben.

Die Überlegungen zu dieser Richtlinie sind vor dem Hintergrund der Finanzkrise und der Immobilienblase vor allem in Spanien zu sehen. In Deutschland besteht diese Gefahr angesichts von mehr als 400.000 fehlender Wohnungen pro Jahr aber nicht.

Die ursprüngliche EU-Richtlinie hatte daher auch vorgesehen, dass die verschärften Regelungen nicht bei Kreditverträgen gelten sollen, die zum Bau oder zur Renovierung der Wohnimmobilie dienen. „Diesen Halbsatz hat die Bundesregierung bei der Umsetzung der EU-Richtlinie in nationales Recht unterschlagen und die jetzige Situation ausgelöst. Unsere Nachbarn in Österreich waren schlauer. Sie haben genau diesen Satz übernommen.“ Kritisiert Felix Pakleppa,  Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe, die Bundesregierung.

Pakleppa weiter: „Wir fordern daher die Bundesregierung auf, die Immobilienkreditrichtlinie genau so zu ändern. Das kann kein großer Aufwand sein. In Zeiten, in denen die EZB immer mehr Geld in den Markt pumpt und Negativzinsen die Banken zu verstärkter Kreditvergabe animieren sollen, passiert genau das Gegenteil: Steigende Eigenkapitalforderungen, mehr Dokumentation und Sicherheiten in Folge von Basel III und nun auch noch Haftungsrisiken bei fehlerhafter Beratung – alles Faktoren, die die Kreditvergabe einschränken.“