RAG investiert erstmalig bei Zeppelin in Cat Hobelanlage für das Steinkohlebergwerk Ibbenbüren
Ihr Job lässt sich lapidar mit „frisst sich durch Kohle in 1.300 Metern Tiefe“ umschreiben. Diese Aufgabe hat eine Hobelanlage unter Tage. Eine neue Cat GH 800 B wird 2015 für die RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH, einer Tochter der RAG AG im nördlichsten Steinkohlebergwerk Deutschlands, in Ibbenbüren in den Einsatz gehen und dann dort die rund ein Meter dicken Kohleflöze schälen und gewinnen. Das Unternehmen tätigte diese Investition bei Zeppelin. Um das operative Geschäft mit Über- und Untertagebergbaugeräten von Cat auszubauen, hat Zeppelin ein eigenes Kompetenzzentrum eingerichtet. Dieses kann in weniger als einem Jahr nach Übernahme der Vertriebs- und Serviceaktivitäten für Cat Bergbaumaschinen den ersten Auftragseingang verbuchen.
„Damit ist uns eine kleine Sensation gelungen. Wir waren der erste Cat Händler weltweit, der nach Start der Vertriebs- und Serviceaktivitäten für Über- und Untertagebergbaugeräte einen solchen Verkaufserfolg melden kann. Das ist aber noch in anderer Hinsicht außergewöhnlich, wenn man bedenkt, dass in Deutschland der Steinkohlebergbau 2018 zu Ende geht“, freute sich Christian Dummler, als Zeppelin Konzerngeschäftsführer für das Ressort Finanzen und für die Integration des neuen Geschäftsfeldes verantwortlich, über den Auftrag. Denn dieser war alles andere als selbstverständlich. Vielmehr war aufgrund der auslaufenden Subventionen in Deutschland davon auszugehen, dass das Geschäfts-potenzial im Bergbau hierzulande für Zeppelin in erster Linie im Service liegt.
Doch konnte die Produktivität der GH 800 B das Bergwerk Ibbenbüren überzeugen. Im Vorfeld der Investition wurde eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt, basierend auf den bisherigen Werten und Erfahrungen. Denn schon lange beschäftigt sich das Unternehmen mit der Frage: Wie lässt sich Kohle wirtschaftlich gewinnen, wenn die Flöze unter einen Meter dick sind? Die Antwort: Durch eine Hobelanlage, die Fachleute der RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH zusammen mit Caterpillar seit 2010 entwickelt haben und die im Sommer 2013 erstmals in Ibbenbüren zum Einsatz kam. „Bei der bestehenden Anlage hat sich aufgrund ihrer geringen Ausmaße und ihres Gewichts herausgestellt, dass sie eine niedrigere Energiebilanz aufweist und um bis zu 50 Prozent leistungsstärker ist als herkömmliche Technik. Darum ist es wesentlich wirtschaftlicher für unseren Kunden, in neue Anlagen vom Typ GH 800 B zu investieren als alte Anlagen instand zu setzen“, liefert Stephan Bäumler, Bereichsleiter Marketing und Leiter des Kompetenzzentrums, als Erklärung. Ihre Tagesleistung beträgt 3.000 bis 4.000 Tonnen im Schnitt. Rund 360.000 Tonnen Anthrazitkohle konnten mit der Cat Hobelanlage bislang gewonnen werden.