„Das deutliche Orderplus im Bauhauptgewerbe im November ist überwiegend auf Großprojekte im Wirtschaftsbau zurückzuführen. Ohne diesen Sondereffekt hätten wir – preisbereinigt – ein Minus. Das konnte auch die öffentliche Hand nicht ausgleichen, im Gegenteil: Der Auftragseingang im Straßenbau ist deutlich zurückgegangen. Wir befürchten, dass nicht nur die schlechte Personalausstattung in den Ämtern für diese Entwicklung verantwortlich ist. Mittlerweile klagt jeder fünfte Bauunternehmer im Straßenbau über Auftragsmangel und das, obwohl doch ausreichend Mittel vorhanden sind. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Vorwurf, die Bauunternehmen bauten nicht genügend Kapazitäten auf, nicht haltbar.“ Mit diesen Worten kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dieter Babiel, die in der neuesten Ausgabe des Aktuellen Zahlenbildes veröffentlichten Konjunkturindikatoren für die Bauwirtschaft.
Insgesamt sei der Auftragseingang im November aber noch deutlich gestiegen: Die Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten hätten ein Orderplus von nominal 10,3 % (real: + 6,3 %) gemeldet. Um die Großprojekte im Wirtschafsbau – hierzu zähle auch die Bahn – bereinigt, ergebe sich aber nur noch ein kleines Plus von ca. 2,5 %. Nimmt man den Betrachtungszeitraum zum Vormonat hätten die Aufträge nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt) aber stark zugelegt, und zwar um 14,2 % – trotz des mittlerweile erreichten hohen Niveaus. Für den Zeitraum von Januar bis November ergebe sich auch noch ein deutlicher Anstieg von nominal 9,1 % (real: + 3,7 %).
„Angesichts der (in Summe) guten Auftragslage verwundert aber die schwache Umsatzentwicklung im November: Die Betriebe* meldeten lediglich ein Umsatzplus von nominal 1,3 %, das ist ein realer Rückgang von 2,4 %“, so Babiel. Ob dies schon an Stornierungen liegt, die im Auftragseingang nicht erfasst werden, oder nur an dem Arbeitstag, der im November 2019 weniger zur Verfügung stand als im Vorjahres-monat, oder an der vergleichsweisen schlechten Witterung, kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.