Schwingungs- und Erschütterungsschutz zum Erleben auf der InnoTrans 2014

Hitachi zeichnet Getzner mit Production Partner Award aus

Getzner Werkstoffe veranschaulichte auf der InnoTrans 2014 in Berlin, wie die Auswirkungen des Bahnverkehrs im urbanen Bereich in den Griff zu bekommen sind. Für die außerordentliche Performance beim britischen „Intercity Express Programme“ erhielt Getzner auf der Messe vom Schienenfahrzeughersteller Hitachi den „Production Partner Award“.

Getzner wird bis 2019 Bodenlagerungen für insgesamt 866 Hitachi-Waggons liefern.  (v.l.n.r.: Keith Jordan, Managing Director, Hitachi Rail Europe Ltd., Joanna Freitag, Interiors Category Manager, Hitachi Rail Europe Ltd., Lukas Tschann, Project Manager Sales Region Asia, Getzner Werkstoffe, Thomas Dorfner, Head of Sales Region Asia, Getzner Werkstoffe) Foto: Getzner

Getzner wird bis 2019 Bodenlagerungen für insgesamt 866 Hitachi-Waggons liefern.
(v.l.n.r.: Keith Jordan, Managing Director, Hitachi Rail Europe Ltd., Joanna Freitag, Interiors Category Manager, Hitachi Rail Europe Ltd., Lukas Tschann, Project Manager Sales Region Asia, Getzner Werkstoffe, Thomas Dorfner, Head of Sales Region Asia, Getzner Werkstoffe) Foto: Getzner

Diese Auszeichnung erhielten insgesamt nur 30 der rund 300 involvierten Zulieferer. Hitachi hat für das Projekt des britischen Verkehrsministeriums Getzner als Exklusivlieferanten für Waggonbodenlagerungen ausgewählt. Der Vertrag für die Lieferung der elastischen Waggonböden für die Fahrzeuge des ersten Teilprojekts, der Great Western Main Line, wurde bereits im August unterschrieben. Auf der InnoTrans fiel nun der offizielle Startschuss für das nächste Teilprojekt, die East Coast Main Line. Die Auftragssumme beider Projekte – Great Western Main Line sowie East Coast Main Line Phase 1 und 2 – beträgt insgesamt 1,4 Mio. Euro. Getzner liefert dabei schwingungsisolierende Waggonbodenlagerungen für insgesamt 866 Waggons. Bis Ende 2019 sollen alle Waggons fertiggestellt sein.

Alle 30 Minuten ein virtueller Zug am Stand

Am Messestand zeigten die Fachleute von Getzner interaktiv, wie Schwingungen wirken: „Wir haben die Auswirkungen von Schwingungen veranschaulicht und gezeigt, wie unsere Werkstoffe an dieser Stelle wirken“, informiert Jürgen Rainalter, Geschäftsführer von Getzner. Die Messegäste erlebten dies gleich über mehrere Sinne: Alle 30 Minuten fuhr ein virtueller Zug am Stand vorbei und versetzte diesen eindrücklich in Schwingungen. Die Fachbesucher konnten dabei auf sogenannten „Hotspots“ – in den Standboden eingelassene und elastisch auf Werkstoffen von Getzner gelagerte „Inseln“ – Vibrationsfreiheit genießen und somit hautnah erleben, wie professioneller Schwingungsschutz funktioniert. In „echten“ Städten liegen die Verursacher von Schwingungen nah beieinander und beeinflussen sich gegenseitig. Deshalb gewinnt das Thema Schwingungs- und Erschütterungsschutz zunehmend an Bedeutung. „Gerade im urbanen Bereich ist es heute notwendig, Projekte und ihre Auswirkungen ganzheitlich zu verstehen: Fahrwege, Fahrzeuge und Bauwerke müssen gemeinsam betrachtet werden, da sie sich auch gegenseitig beeinflussen. Das haben erfolgreich umgesetzte Projekte in Ballungszentren – zum Beispiel in Tokio, New York oder München – immer wieder gezeigt“, erklärt Jürgen Rainalter.

Umfassender Schwingungsschutz für Mensch, Fahrweg und Konstruktion

Auf der InnoTrans 2014 zeigte Getzner speziell Lösungen, die höchste Anforderungen an den Erschütterungsschutz erfüllen: Das sind zum einen das für den Österreichischen Staatspreis Innovation 2014 nominierte Embedded Rail System, das Masse-Feder-System und auch Schwellensohlen. Das Embedded Rail System von Getzner bettet S- und Straßenbahnschienen in ein elastisches Material – den Werkstoff Sylodyn® – ein. So entsteht ein Schwingungsschutz, der Lärm und Vibrationen direkt an der Quelle minimiert. „Dieses elastische System für Schienen schont das Gleis und die Straßen gleichermaßen. Der wirtschaftliche Aspekt spielt eine große Rolle, der Streckenbetreiber erspart sich so einiges an Unterhaltskosten. Für die Fahrgäste erhöht sich durch den Einbau des Systems der Fahrkomfort, weil die Fahrt ruhiger wird. Die Menschen, die in Schienennähe wohnen, profitieren, weil es dadurch weniger Erschütterungen und Lärm gibt“, fasst Dr. Harald Loy, Leiter Systementwicklung bei Getzner, zusammen. Auch Masse-Feder-Systeme werden dort eingebaut, wo der Schutz vor Körperschall und Erschütterungen vor höchsten Anforderungen steht. Diese kommen inzwischen weltweit im innerstädtischen Verkehr, im Hochgeschwindigkeitsverkehr und auf verschiedenen Vollbahnstrecken zum Einsatz. Als Erschütterungsschutz auf Hochgeschwindigkeits- und Schwerlaststrecken und zur Sanierung bestehender Strecken dienen vor allem Schwellensohlen. Sie schonen den Schotter unter den Gleisen und erhöhen die Gleislagestabilität. Bei schwingungsbelasteten Immobilien bzw. Grundstücken wirken sich die Lösungen positiv auf das Preisniveau aus.