Durchbruch bei der Schlichtung im Bau-Tarifstreit: Der Schlichterspruch sieht für die Baubeschäftigten insgesamt ein Lohn-Plus von 2,6 Prozent im Westen und 2,7 Prozent im Osten vor. Darin enthalten ist erstmals auch eine Vergütung für Fahrzeiten zur Baustelle. Darüber hinaus soll es eine „Corona-Prämie“ von 500 Euro als einmalige steuerfreie Sonderzahlung geben. Das teilte die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) am frühen Donnerstagmorgen nach Abschluss der Schlichtung der Tarifrunde für die rund 850.000 Bauarbeiter in Kassel mit. Die Löhne sollen demnach ab Januar um 2,1 Prozent im Westen und um 2,2 Prozent im Osten steigen. Hinzu käme dann noch einmal ein Lohnzuschlag von einem halben Prozent für die Zeit, die Bauarbeitern bei oft langen Fahrten zu den Baustellen verlorengeht. Diese Wegezeit-Entschädigung soll bereits ab Oktober auf den Lohn aufgeschlagen werden. Der Schlichterspruch vom Präsidenten des Bundessozialgerichts, Rainer Schlegel, muss nun allerdings noch von den Tarifparteien angenommen werden. Die IG BAU und die Arbeitgeberverbände von Bauhandwerk (ZDB) und Bauindustrie (HDB) haben dafür zwei Wochen Zeit.