Die größte BAU in München

Die BAU 2019 ist so groß wie nie. Auf 200.000 Quadratmetern Hallenfläche präsentiert sie Architektur, Materialien und Systeme für den Wirtschafts-, Wohnungs- und Innenausbau im Neubau und im Bestand. Welche Themenschwerpunkte in den einzelnen Ausstellungsbereichen zu erwarten sind, darüber berichten wir in einer mehrteiligen Serie. Der erste Teil beschäftigt sich mit den Themen Steine / Erden / Baustoffe und Verbindungslösungen, Fliesen / Keramik, Energie-, Gebäude- und Solartechnik sowie BAU IT.

Steine / Erden / Baustoffe und Verbindungslösungen
Steine, Erden, Kalksandstein, Putze, Estriche, Bims- und Faserzementbaustoffe, Dämm- und Isolierstoffe: Der Ausstellungsbereich hält Informationen zu einer breiten Palette an Materialien bereit. Zudem können sich Besucher über vielfältige Lösungen für Fertigbau, trockenen Innenausbau und Fassadensysteme informieren. Im Fokus stehen dabei aktuelle Entwicklungen rund um die Themen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Gestaltung und Innovation.

Das gilt auch für den Baustoff Beton, der auf der kommenden BAU abermals einen eigenen Themenschwerpunkt bildet: Auf über 1.000 Quadratmetern zeigt das InformationsZentrum Beton gemeinsam mit 13 Partnerunternehmen die ganze Vielfalt des Materials und seiner Einsatzmöglichkeiten. „Ob Sichtbeton mit unterschiedlichsten Oberflächen, Möglichkeiten der Betonkernaktivierung, innovativer 3D-Druck mit Beton oder der bewährte Planungsatlas für den Hochbau – wir zeigen auf dem Gemeinschaftsstand die spannendsten Anwendungen und die hervorragenden Gestaltungsmöglichkeiten unseres Baustoffs“, so Ulrich Nolting, Geschäftsführer des InformationsZentrum Beton.

Fliesen / Keramik
Keramik begleitet – unter anderem in Form von Fliesen – die Menschheit seit Jahrtausenden. Zugleich überrascht das Material regelmäßig durch nahezu unerschöpfliches Potenzial hinsichtlich Design und Anwendungstechnik.

So wird auf der BAU 2019 etwa eine innovative Methode zur „Trocken-Verlegung“ keramischer Bodenbeläge vorgestellt: Sie kommt ohne Fliesenkleber aus und ermöglicht eine bis zu acht Mal schnellere Verlegung.

Die BAU präsentiert zudem ästhetische und konzeptionelle Lösungen für den Einsatz von Keramikfliesen in unterschiedlichen Bereichen wie Ladenbau, Health & Care, Gastronomie oder gehobenem Wohnungsbau. Ein Anwendungsbeispiel für die „Königsdisziplin“ Fassade ist das Belgrade Plaza in Coventry (UK) mit über 10.000 Quadratmetern Fassadenfläche, das im Herbst 2017 nach Plänen der Simpson Haugh and partners Group fertig gestellt wurde.

Beim Design geht der Trend zu subtilen, vielschichtigen Kompositionen und Nuancierungen, häufig in Verbindung mit visuell und haptisch reizvollen Texturen. Digitaldruck und plastische Reliefs bieten hier eine breite Palette an Gestaltungsoptionen. Auch hinsichtlich der Formate können Kreative aus dem Vollen schöpfen. Vom 1×1-cm-Mosaik bis hin zu XXXL-Abmessungen: Es gibt nichts, was es nicht gibt.

Energie-, Gebäude-, Solartechnik
In Sachen Gebäudebetrieb erhält die Solartechnik immer größere Bedeutung. Ein Schlüsselwort ist die „Heimautomation“. Sie bezieht sich nicht nur auf die zunehmende Digitalisierung im Sinne des „Smart Home“, sondern bezeichnet auch die intelligente Verwaltung des Stromverbrauchs: Mittels entsprechender Steuereinheiten wird der Betrieb von Heizung und Hausgeräten automatisch so geregelt, dass Eigenstromproduktion und Stromverbrauch möglichst effizient aufeinander abgestimmt sind. Der Zeitpunkt der Inbetriebnahme von Geräten wird dabei durch Energieangebot und -preise bestimmt.

Neben den Themen solares Bauen und Solarthermie hält die BAU auch Neuheiten aus dem Bereich Klima- und Lüftungstechnik bereit. Hocheffiziente Wärmeerzeugung ermöglichen etwa Luft/Wasser-Wärmepumpen in Split- und Monoblock-Bauweise. Moderne Lösungen sind besonders leise, kompakt, platzsparend und wartungsarm, dabei flexibel hinsichtlich Anschluss- und Aufbaumöglichkeiten – und ermöglichen so die individuelle Gestaltung des Wohnkomforts. Auch im Hinblick auf etwaige Fördermöglichkeiten für energieeffizientes Bauen können die aktuellen Produktneuheiten für Bauherren relevant sein.

BAU-IT
Im kommenden Jahr belegt die BAU-IT, die größte Softwareschau dieser Art in Europa, erstmalig eine komplette Halle (Halle C5) mit 10.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Besucher finden hier IT-Lösungen aller Art aus den Bereichen CAD, AVA, Projektplanung, Messtechnik, Projektmanagement und Controlling. Der Bundesverband Bausoftware (BVBS) ist mit einem 178 Quadratmeter großen Gemeinschaftsstand vertreten.

Zahlreiche Aussteller stellen auf der kommenden BAU Neuheiten zum Thema Building Information Modeling (BIM) vor. Prozesse des Planens und Bauens müssen künftig planungs- und ausführungssicherer, aber auch transparenter gestaltet werden: Das setzt unter anderem voraus, dass zeit- und kostenintensive Planungs- und Abstimmungsfehler im Vorfeld vermieden werden. Der Einsatz der BIM-Methodik bietet hierbei entscheidende Vorteile. Die Bausoftware-Hersteller bieten entsprechende Softwarelösungen, die exakt auf die Bauprozesse abgestimmt sind.

Erstmalig beherbergt die BAU zudem das „Digital Village“: Digitale Initiativen rund ums Bauen stehen hier im Fokus. Neben einem kleinen Forum bestehen Präsentationsmöglichkeiten für Start-Ups, Softwareanbieter und ganz allgemein für Vertreter der Bauindustrie mit ihren digitalen Zukunftskonzepten.

Im Rahmen der BAU 2019 findet auch diesmal wieder die Preisverleihung des Wettbewerbs „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“ statt. Seit 2002 findet der bundesweite Wettbewerb jährlich statt, dabei wurden bereits mehr als 150 Arbeiten prämiert