Aufgrund des strukturell weiter verändernden Baumarktes und nicht zuletzt auch wegen der anhaltend guten Baukonjunktur gibt es in den Bauunternehmen sehr gute Beschäftigungschancen für Werkpoliere, denn der Werkpolier ist der nachgefragte verantwortliche Mittler zwischen dem Baufacharbeiter und der Bauleitung auf der Baustelle. Dies war die einmütige Meinung der Teilnehmer der Tarifvertragsparteien (Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen, Baugewerbe-Verband Niedersachsen und IG Bauen Agrar Umwelt Niedersachsen) anlässlich der Jahrestagung der Kommission der Tarifvertragsparteien zur Durchführung von Vorarbeiter- und Werkpolierprüfungen Mitte Mai 2018 in Hannover. Die gegenüber dem Vorjahr konstant hohe Nachfrage und Belegung von Werkpolierlehrgängen zeigt deutlich, so Rechtsanwalt Prof. Andreas Biedermann, Geschäftsführer der Kommission der Tarifvertragsparteien zur Durchführung der Werkpolier-/Vorarbeiterprüfungen in Niedersachsen, dass die Unternehmen den Stellenwert der Werkpolier-Ausbildung anerkennen und hoch schätzen und weiter auf qualifiziertes Stammpersonal setzen, das auch bereit ist, Führungsverantwortung zu übernehmen.
In der vergangenen Lehrgangsperiode haben 124 Teilnehmer die Werkpolierprüfung mit Erfolg absolviert. Der jeweils Lehrgangsbeste erhielt einen Bildungsgutschein in Höhe von 500 Euro. Auch im kommenden Winterhalbjahr 2018/2019 werden in Niedersachsen Werkpolierprüfungen in den Fachbereichen Tiefbau, Spezialtiefbau, Rohrleitungsbau, Brunnenbau, Hochbau und Zimmerer sowie in diversen weiteren Spezialbausparten durchgeführt. Auf großes Interesse stoßen nach wie vor auch die Aufbaulehrgänge, z.B. zum Werkpolier Asphaltbau oder Werkpolier Kanalbau, da bei diesen Lehrgängen bereits erfolgreich ausgebildete Werkpoliere eine weitere Zusatzqualifikation erwerben können und Teile der bereits besuchten Lehrgänge modulartig angerechnet werden.