Schadensanalyse an geschweißten Metallprodukten

Das Blatt 1.5 der VDI 3822 wertet erstmalig Erfahrungen aus Schadensanalysen an geschweißten metallischen Bauteilen systematisch aus und macht sie der Fachöffentlichkeit zugänglich. Es werden Begriffe definiert, Schadensarten einheitlich benannt und kennzeichnende Schadensbilder, Schadensbeschreibungen und Schadensmechanismen zum Vergleich mit dem zu untersuchenden Schadensfall zur Verfügung gestellt. Sie leitet zur systematischen Vorgehensweise bei der Schadensanalyse an und gewährleistet die Vergleichbarkeit der Ergebnisse verschiedener Untersuchungsstellen und schafft damit die Voraussetzungen zur nachvollziehbaren Dokumentation. 

Schadensfälle an Bauteilen und Halbzeugen verursachen im Allgemeinen wirtschaftliche Verluste durch Produktionsausfall, Folgeschäden sowie notwendige Reparaturmaßnahmen und können darüber hinaus durch Materialversagen Menschen gefährden. Gezielte Maßnahmen zur Schadensabhilfe können nur dann eingeleitet werden, wenn die Schadensursachen und Fehlereinflüsse durch systematische Untersuchungen aufgeklärt werden. Darüber hinaus können die gewonnenen Erkenntnisse sofort in die Qualitätssicherung eingehen, der Schadensprävention dienen und neue Entwicklungen einleiten.

 

Die Richtlinie VDI 3822 Blatt 1.5 ist zusammen mit dem Grundlagenblatt VDI 3822 „Grundlagen und Durchführung einer Schadensanalyse“ zu verwenden. 

Herausgeber der Richtlinie 3822 Blatt 1.5 „Schäden an geschweißten Metallprodukten“ ist die VDI-Gesellschaft Materials Engineering. Die Richtlinie ist im Oktober 2017 als Entwurf erschienen, umfasst 37 Seiten und kann zum Preis von 100,70 € beim Beuth Verlag bestellt werden. Möglichkeiten zur Mitgestaltung der Richtlinie durch Stellungnahmen bestehen durch Nutzung des elektronischen Einspruchsportals oder durch schriftliche Mitteilung an die herausgebende Gesellschaft. Die Einspruchsfrist endet am 31.03.2018.