Eine Auswertung der von den Statistischen Landesämtern Niedersachsen und Bremen ermittelten Daten zur Baukonjunktur weist nach Einschätzung des Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen fur das erste Halbjahr 2017 eine insgesamt positive Bilanz aus. Sorgen bereiten allerdings die Auftragsruckgänge im Bereich des öffentlichen Baus.
Die Bauproduktion, gemessen in geleisteten Arbeitsstunden, konnte im Verbandsgebiet im Halbjahresvergleich zu 2016 um insgesamt 2,4 % zulegen. Bei den Auftragseingängen zeigte sich dagegen eine gespaltene Entwicklung. Während der Wohnungsbau und der Wirt-schaftsbau um 5,5 % bzw. 9,5 % zulegen konnten, sanken die Auftragseingänge im öffentlichen Bau um insgesamt 12,6 %. Der Ruckgang ist aber zum Teil auf das hohe Niveau der Auftragseingänge im Vergleichszeitraum 2016 zuruckzufuhren.
Bei den erteilten Baugenehmigungen, dem Frühindikator für die Nachfrage im Hochbaubereich, zeigen sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2016 Rückgänge im Bereich der Wohngebäude von 11,6 % und im Bereich der Nichtwohngebäude von 26 %. Dieser Rückgang dürfte aber nicht auf ein Abflachen der Nachfrage zurückzuführen sein, sondern maßgeblich auf einem Vorzieheffekt durch die Verschärfung der Energieeinsparverordnung beruhen. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2016 waren die erteilten Baugenehmigungen nämlich insgesamt um 25 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 2015 gestiegen.
Die Zahl der Arbeitnehmer in den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten stieg in den ersten sechs Monaten des Jahres 2017 gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 4,3 % an. Ende Juni 2017 waren 52.100 Beschäftigte im Bauhauptgewerbe Niedersachsens und Bremens tätig.