Damit schnell viele bezahlbare Wohnungen entstehen, soll die serielle Fertigung von Wohngebäuden unterstützt werden. Technisch ist vieles machbar. Anlässlich der Fachtagung „Serieller Wohnungsbau – viel, schnell, gut“ am 4. April in der NRW.Bank in Düsseldorf diskutierten die Akteure darüber, welche Maßnahmen notwendig sind.
Zu der Veranstaltung eingeladen hatten das nordrhein-westfälische Bauministerium, der VdW (Verband der Wohnungswirtschaft) Rheinland Westfalen und der Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen.
NRW-Bauminister Michael Groschek sagte: „Unsere Wohnungsbauoffensive greift. Das zeigt sich unter anderem daran, dass die Zahl der Wohnungen, die mit Mitteln des Wohnraumförderprogramms gefördert wurden, 2015 um gut 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen ist. Dieser Trend setzt sich mit verstärkter Dynamik 2016 fort. Aber: „Es müssen noch viel mehr bezahlbare Wohnungen für alle Menschen entstehen, und das schnell. Die Förderkulisse ist wichtig, aber wir setzen auch auf Innovation und gute Lösungsansätze.“
Ein solcher Lösungsansatz ist die serielle Bauweise. Dadurch können Gebäude deutlich zügiger errichtet und Genehmigungsprozesse verkürzt werden.
Für die Wohnungswirtschaft im Westen sagte Verbandsdirektor Alexander Rychter: „Insbesondere bei unseren skandinavischen Nachbarn entstehen auf diesem Weg bereits viele qualitätsvolle, bezahlbare Wohnungen. Wir sollten zügig dafür sorgen, dass das auch in Nordrhein-Westfalen möglich wird. Denn langwierige Genehmigungsprozesse sind heute ein Hauptgrund, warum Bauprojekte der Wohnungsgesellschaften und -genossenschaften verzögert werden.“
Dirk Grünewald, Präsident des Bauindustrieverbandes Nordrhein-Westfalen e.V., betonte: „Serielles Bauen ermöglicht es, eine Vielzahl von Komponenten bis hin zu vollständigen Wohnmodulen industriell vorzufertigen und durch Wiederholungseffekte die Kosten erheblich zu senken. Diese zügige Bauweise vereint heute Qualität, Innovation und Kosteneffizienz mit ansprechendem Aussehen für den modernen Wohnungsbau.“ Die Bauindustrie sei bereit, sich als Innovationsmotor zu betätigen, sobald der Startschuss gegeben werde.
NRW-Umweltminister Johannes Remmel nutzte die Fachtagung, um auf die erheblichen Potenziale der Holzbauweise hinzuweisen: „Mit dem Bau von modernen Holzgebäuden können wir Menschen schnell und effizient mit Wohnraum versorgen. Bei der Unterbringung von Flüchtlingen gibt es hier bereits eine Reihe erfolgreicher Projekte. Aber auch darüber gibt uns der nachwachsende Rohstoff Holz die Möglichkeit, ökologische Vernunft und bezahlbares, gutes Wohnen miteinander in Einklang zu bringen. Dies muss sich auch in der neuen Landesbauordnung wiederfinden.“
Auf Einladung der Veranstalter haben sich auf der Fachtagung auch eine Reihe von Partnern in die Diskussion eingebracht: Beteiligt waren die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, die Architektenkammer Rheinland-Pfalz sowie der BFW Landesverband NRW. Unternehmen der Bauindustrie sowie Wohnungsgesellschaften und -genossenschaften steuerten Praxisbeispiele zu den bisherigen Erfahrungen mit seriellen Bauweisen bei.