• Positive Impulse im Inlandsbau erwartet: mittelfristig rd. 1.000 neue Arbeitsplätze geplant
• Ergebnisziele 2014 aufgrund von Sondereffekten nicht erreicht: EBT sinkt von 121 Mio. € auf 40 Mio. €
• Einmarkenstrategie in Deutschland mit rd. 90 gemeinnützigen Sozialaktionen erfolgreich abgeschlossen
• Konzern-EBT 2015 soll deutlich steigen
Auf der Bilanzpressekonferenz der STRABAG AG zum Geschäftsjahr 2014 in Köln zeigten sich die beiden Vorstandsmitglieder Marcus Kaller und Peter Kern enttäuscht vom Verlauf der deutschen Baukonjunktur, da es im öffentlichen Bau im vergangenen Jahr nicht gelungen sei, durchaus vorhandene Infrastrukturmittel durch zusätzliche Ausschreibungen auf die Straße zu bringen. Zwar habe das inländische Baugeschäft witterungsbedingt vielversprechend begonnen, in der zweiten Jahreshälfte jedoch an Kraft verloren. Durch zu geringe Planungskapazitäten der öffentlichen Hand rechne das Unternehmen erst für die kommenden Jahre mit positiven Impulsen im heimischen Verkehrswegebau und einem Aufbau zusätzlicher Kapazitäten mit rd. 1.000 neuen Arbeitsplätzen beim deutschen Marktführer in diesem Geschäftsfeld.
Organisatorisch stand das vergangene Jahr für STRABAG im Zeichen der Umsetzung der Einmarkenstrategie: 18 Gesellschaften, die bisher zum Teil unter verschiedenen Markennamen agierten, wurden auf STRABAG verschmolzen oder umfirmiert. Als vollen Erfolg wertete Kern die in diesem Zusammenhang in ganz Deutschland einmalig durchgeführten, rd. 90 gemeinnützigen Sozialaktionen der regionalen STRABAG-Teams.
Der Auftragseingang der STRABAG-Gruppe stieg im Jahr 2014 um 6,5 % auf 4,4 Mrd. €. Die milde Witterung am Jahresbeginn und -ende 2014 führte zwar zu einer verlängerten Bausaison, die günstigen Rahmenbedingungen wurden seitens der öffentlichen Hand jedoch nicht zur schnelleren Instandsetzung der Infrastruktur genutzt.
Die Leistung lag mit 4,2 Mrd. € auf Vorjahresniveau.
Der Auftragsbestand übertraf am Jahresende den Vorjahreswert um 7,8 % und betrug 3,4 Mrd. €. Der Rückgang im Inland um 8,5 % wurde durch eine Steigerung um 15 % im Segment Beteiligungen Österreich überkompensiert.
Im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert blieb die durchschnittliche Mitarbeiterzahl in Höhe von 11.561. Auch die traditionell hohe Zahl der Auszubildenden konnte konstant bei durchschnittlich 593 gehalten werden.
Die ambitionierten Ergebnisziele für 2014 konnte das Unternehmen nicht erreichen. Das EBIT im STRABAG-Konzern sank von 130 Mio. € auf 49 Mio. €. Das Ergebnis vor Steuern EBT betrug im Berichtsjahr 40 Mio. €, nach 121 Mio. € im Jahr zuvor. Bereinigt um den Sondereffekt aus dem Verkauf der Heilit Umwelttechnik GmbH, der 2013 noch mit 39 Mio. € positiv zu Buche geschlagen hatte, betrug der Rückgang 42 Mio. €. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen Verluste aus der Arbeitsgemeinschaft zum Bau der A15 in den Niederlanden, eine Gewährleistungsproblematik im Geschäftsfeld Fugen und Fräsen sowie außerordentliche Wertminderungen im Segment Beteiligungen Österreich.
Das Eigenkapital betrug 798 Mio. €, das entsprach einer weit über dem Branchendurchschnitt liegenden Eigenkapitalquote von über 47 %.
Nach HGB erzielte die STRABAG AG einen Jahresüberschuss von 41 Mio. € (Vorjahr 68 Mio. €). Hier wirkten sich Forderungsverzichte zur Stützung der niederländischen Gesellschaft STRABAG B.V., die mit der Bauausführung der A15 betraut ist, negativ aus.
Trotz der verschlechterten Ergebnissituation wird aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 21 Mio. € eine unveränderte Dividende von 1,04 € je Stückaktie (= 4.191.200,00 €) vorgeschlagen.
Im ersten Quartal 2015 lagen die Kennziffern Leistung und Auftragsbestand des STRABAG-Konzerns mit 579 Mio. € bzw. 3,7 Mrd. € jeweils 3 % über den Vorjahreswerten. Der Auftragseingang dagegen sank um 21 % auf 800 Mio. €, hier konnte das außergewöhnlich hohe Orderplus des Vorjahreszeitraums im Ausland nicht wiederholt werden. Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lag mit 10.993 leicht über dem Wert des Vorjahres.
Für das Gesamtjahr 2015 wird mit einer deutlichen Steigerung des Konzernergebnisses (EBT) gerechnet.