Investitionsoffensive ist nicht die Realität

Frühjahrsumfrage des Bauindustrieverbandes Niedersachsen – BremenDBNB-Logo 4C

Die Auswertung der bei den Mitgliedsunternehmen durchgeführten Frühjahrsumfrage des Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen zeigt Probleme im Bereich des öffentlichen Baus, insbesondere des Straßenbaus. Dies ist besonders bedenklich angesichts der aktuellen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Bundeswirtschaftsministeriums, wonach 56 % der befragten kommunalen Finanzverantwortlichen in diesem Bereich einen „sehr großen“ oder „großen“, weitere 30 % einen „mittleren“ Investitionsrückstand sehen. Während sich die Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage durch die befragten Unternehmen in der Gesamtschau gegenüber der Frühjahrsumfrage 2014 nur leicht verändert hat, zeigt sich im Bereich des öffentlichen Baus eine problematische Entwicklung. So beurteilten 61 % der Unternehmen die derzeitige Geschäftslage im öffentlichen Hochbau als schlecht. Im sonstigen öffentlichen Tiefbau bewertete fast die Hälfte der befragten Unternehmen die derzeitige Geschäftslage in gleicher Weise. In der Vorjahresumfrage lag dieser Wert bei nur 33 %. Im Bereich Straßenbau hat sich die negative Beurteilung von 25 % in der Frühjahrsumfrage 2014 auf jetzt über 55 % mehr als verdoppelt. Die von der Politik auf Bundesebene angekündigte Investitionsoffensive im Bereich der Verkehrsinfrastruktur ist noch nicht in der Realität angekommen. Aber auch wenn die angekündigten zusätzlichen Mittel fließen sollten, ist nicht sichergestellt, dass es zu einer schnellen Verbesserung der Situation kommt. Der Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen hat große Sorgen, dass die derzeit für die Planung von Verkehrsvorhaben zur Verfügung gestellten Mittel des LandesNiedersachsen ausreichen, um die Vorhaben zeitnah umzusetzen.Demgegenüber haben sich die Einschätzungen für den Wohnungsbau sowie den gewerblichen Hochbau gegenüber der Vorjahresumfrage noch einmal leicht verbessert. Jeweils über 80 % der befragten Unternehmen beurteilen die derzeitige Geschäftslage in diesen Bereichen als gut bzw. zufriedenstellend. Bei der Einschätzung der Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten geht mit fast 80 % der Großteil der befragten Unternehmen von einer unveränderten Situation aus. Am optimistischsten sind weiterhin die Unternehmen aus dem Bereich des Wohnungsbaus. Eine weitere Verbesserung der Geschäftsentwicklung erwarten allerdings nur noch 6 % nach noch 23 % in der Vorjahresumfrage. Bei der Beschäftigtensituation planen nur 5 % der befragten Unternehmen im Bereich der gewerblichen Arbeitnehmer und 2 % bei den Angestellten eine Abnahme der Beschäftigtenzahl. Eine Aufstockung des Personals im Bereich der gewerblichen Arbeitnehmer planen dagegen 23 % bzw. bei den Angestellten 14 % der befragten Unternehmen.

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