Unterwassertiefgarage mit 500 Parkplätzen und ebenerdige Eventfläche in Sichtbetonqualität

Kopenhagen löst das innerstädtische Parkthema mit einer drei geschossigen Tiefgarage mit kulturellem Anspruch an das Baumaterial, die flexible und barrierefreie Nutzung, die Beleuchtung und Akustik sowie das Design und ihre Wirkung auf die Nutzer. Dazu kommt ihr besonderer Standort, er liegt im  Wasser und ist die Fläche des ehemaligen Fähranlegers. 

Aufwertung für ein ganzes Stadtgebiet

Nach Fertigstellung ist von der Unterwassertiefgarage nur noch die Eventfläche mit einer Treppenanlage ins Wasser vor dem Kopenhagener Schauspielhaus zu sehen (alle Fotos: Paschal)

Nach Fertigstellung ist von der Unterwassertiefgarage nur noch die Eventfläche mit einer Treppenanlage ins Wasser vor dem Kopenhagener Schauspielhaus zu sehen (alle Fotos: Paschal)

Nach Fertigstellung bietet die Parkanlage mit fünfhundert Stellplätzen den Besuchern des Schauspielhauses und der gegenüberliegenden Oper attraktiven Parkraum. Mit den Kvæsthusmolen wird auch die Attraktivität des städtischen Lebens gesteigert, da die oberste Ebene der Parkanlage als Fläche für Veranstaltungen, Ausstellungen sowie zur Freizeitgestaltung zur Verfügung steht. Eine direkte Verbindung zum Wasser wird über eine ins Wasser führende Treppe hergestellt. Das betreffende Gebiet mit dem Projektnamen „Kvæsthusprojektet“ erstreckt sich von der Seebrücke des Schauspielhauses entlang der Promenade bis zur Nyhavn.

Schalungstechnisch betreut wurde das Projekt von PASCHAL-Danmark A/S in Glostrup, in der Nähe von Kopenhagen. Jacob Christensen, Projektingenieur und technischer Chef, hatte in Zusammenarbeit mit den Entwurfsverfassern, Lundgaard & Tranberg Arkitekter, und dem ausführenden Bauunternehmen, der NCC, das Schal- und Rüstkonzept entwickelt, um die umfassenden Anforderungen an Baufortschritt, Kostenprognose sowie Betonqualität und Sichtbetonoptik umfassend aufeinander abzustimmen. Die Betonbodenplatte besteht aus zwei jeweils 50 cm dicken Betonschichten, die gegen Auftrieb im Untergrund verankert wurden.

LOGO.3 und GASS

An die 60 cm dicke Sichtbetonwand wurden besondere Anforderungen gestellt. Im Hintergrund ist ein Teilbereich einer Parkebene betoniert. Die Deckenschalung wird mit dem Alu-Traggerüstsystem GASS gestützt
An die 60 cm dicke Sichtbetonwand wurden besondere Anforderungen gestellt. Im Hintergrund ist ein Teilbereich einer Parkebene betoniert. Die Deckenschalung wird mit dem Alu-Traggerüstsystem GASS gestützt

Aus dem Schalungsprogramm von PASCHAL wurde hier hauptsächlich das Schalsystem LOGO.3 und das Alu-Traggesrüstsystem GASS eingesetzt. Aufgrund der Bausituation wurden die meisten Schalungseinsätze einhäuptig ausgeführt und „rückseitig“ gegen den Baugrubenverbau bzw. gegen Stahlspundwände betoniert. So konnte beim Betonieren der Frischbetondruck bis zu 70 KN/m²  betragen. In den Sichtbetonbereichen konnte die LOGO.3 eine weitere „Stärke“ ausspielen, den geringen Spannstellenanteil von nur 0,62 Spannstellen/m².

Großflächenschalung ebenerdig vormontiert

Um die 10,50 Meter hohen Wände in einem Betoniervorgang erstellen zu können, wurde die komplette Schaleinheit auf dem Betonboden der Tiefgarage montiert und per Kran versetzt. Zum sicheren Verhindern der Schalungsdurchbiegung wurden einzelne Schalelemente mittels der Alukombischiene aus dem Alu-Traggerüst-System GASS gezielt verstärkt. Den Träger mit einer Höhe von 22,5 cm gibt es in Längen von 1,80 bis 7,20 m. Als Abdichtung wurde vor dem Betonieren eine Membranbahn in die Schalung eingelegt. Betoniert wird ein Spezialbeton mit erhöhtem Säurewiderstand.

Besondere Sichtbetonanforderungen

Die Verkehrsfläche für Fußgänger zu den Parkebenen wird durch von oben einfallendes Tageslicht erhellt und zusätzlich mit farbigem Licht inszeniert. Aus diesem Grund hatten die Planer, Lundgaard & Tranberg Arkitekter, ganz besondere Anforderungen an die 60 cm dicken Sichtbetonwände.

PASCHAL+TG+Kopenhagen+2

Die Spannstäbe durften deshalb nur auf vorgegebenen Höhen und in gleichmäßigen Abständen angeordnet werden, damit ein durchgängiger Abstand entstand. Bei der Schalungsplanung sowie bei der Auswahl der Elementgrößen wurde seitens PASCHAL darauf geachtet, wie die bereits fertig gestellten Sichtbetonflächen eindrucksvoll zeigen.