Vorfahrt für das Eigenheim

58 Prozent aller Paare mit Kindern in den eigenen vier Wänden/ Eigentumsquote insgesamt bei 45 Prozent

In Deutschland wohnen insgesamt 45 Prozent der Haushalte in den eigenen vier Wänden. Diese Zahlen gab jetzt das Statistische Bundesamt (Wiesbaden) bekannt*. Wie die Wiesbadener Statistiker weiter mitteilen, liegt die Eigentumsquote bei Paaren mit minderjährigen Kindern – also der „klassischen“ Familie – bei 58 Prozent. Den höchsten Eigentümeranteil verzeichnen hingegen Haushalte, in denen drei oder mehr Personen leben, die älter als 64 Jahre sind. Hier verzeichnet das Statistische Bundesamt immerhin eine Eigentumsquote von 70 Prozent. Die geringste Eigentümerquote war hingegen bei alleinerziehenden Elternteilen mit minderjährigen Kindern zu verzeichnen (12 Prozent).

Vorfahrt für das Eigenheim: Im europäischen Vergleich hat Deutschland noch immer eine schlechte Eigentumsquote (Foto: Lichtkunst/ Pixelio)

Vorfahrt für das Eigenheim: Im europäischen Vergleich hat Deutschland noch immer eine schlechte Eigentumsquote (Foto: Lichtkunst/ Pixelio)

„Damit hinkt Deutschland noch immer hinter den Wohneigentumsquoten in Europa hinterher und befindet sich am unteren Ende des Rankings“, sagt Florian Haas, Vorstand der Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e.V. (München). Nur die Schweiz habe im europäischen Vergleich mit derzeit 39 Prozent eine niedrigere Eigentumsquote als die Deutschen. Spitzenreiter ist derzeit Spanien (82 Prozent), gefolgt von Polen (78 Prozent) und Italien sowie Norwegen (beide 77 Prozent). „Allerdings zeigt die Kurve in Deutschland im Segment der Einfamilienhäuser in den letzten Jahren permanent nach oben. Besonders in den neuen Bundesländern steigt die Eigentumsquote ständig“, so Haas weiter.

„Historisch niedrige Leitzinsen und damit verbundene günstige Hypothekenzinsen sind verlockend. Hinzu kommen stabile Wirtschaftsdaten in Deutschland; in der Summe ergeben sich also starke Signale für einen möglichen Hausbau“. So beschreibt  Florian Haas, Vorstand der Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e.V. (München), die Situation. Haas weist jedoch darauf hin, dass ein genaues Hinschauen nicht nur bei der Baufinanzierung lohnt, bei der es nach wie vor sehr große Zinsunterschiede gibt. Vielmehr sollte auch grundsätzliche eine möglich Investition in eine Immobilie sehr (selbst-) kritisch unter die Lupe genommen werden sollte. Im Zweifelsfall sollte eine neutrale und unabhängige Beratung – also nicht nur bei einem möglichen Geldgeber – stattfinden. Auch bei den bauausführenden Firmen gilt es, genau hinzuschauen. „Zu allererst muss natürlich die Qualität der Bauausführung stimmen. Es lohnt sich aber auch, die zertifizierten Garantieleistungen der Baufirmen intensiv unter die Lupe zu nehmen. Denn diese können ganz entscheidend sein, wenn es während des Hausbaus mal nicht so ganz rund läuft“, so Haas.

* Die aktuellen Zahlen beziehen sich auf die Pressemeldungen (Nr. 190) des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden (Destatis) vom 02. Juni 2014.