Vom 15. bis 17. November findet in Wernigerode der 15. Bundeskongress für Führungskräfte Forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse (BuKo) aus ganz Deutschland statt. Unter dem Motto „Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse in der Zeitenwende“ treffen sich über 100 Teilnehmer in der Stadt am Harz, um über die künftigen Herausforderungen zu diskutieren. „Der Kleinprivatwald in Deutschland steht vor großen Aufgaben: Dazu zählt die Professionalisierung der Zusammenschlüsse, um wirtschaftlich erfolgreicher zu werden und Herausforderungen wie etwa Wetterextreme besser bewältigen zu können“, sagte Josef Ziegler, Vorsitzender des bayerischen Waldbesitzerverbandes und Vorsitzender des Ausschusses für überbetriebliche Zusammenarbeit der AGDW – Die Waldeigentümer. Mit dieser Veranstaltung feiert der BuKo sein 20-jähriges Jubiläum.
Peter Gaffert, Oberbürgermeister von Wernigerode, und Dr. Hermann Onko Aeikens, Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, werden den Kongress eröffnen. „Die vielen Kleinprivatwaldbesitzer gehören zu den tragenden Säulen im ländlichen Raum, weil sie sich ihrem Wald oftmals sehr verbunden fühlen und diesen mit großer Verantwortung bewirtschaften und pflegen“, sagt der Staatssekretär. Daher sei es eine wichtige Aufgabe, den Kleinprivatwald in den Fokus zu nehmen.
Der Privatwald in Deutschland ist überwiegend klein strukturiert und zersplittert. Rund die Hälfte der Privatwaldfläche teilen sich Betriebe mit weniger als 20 Hektar. Für die Klein- und Kleinstprivatwaldbesitzer sind die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse als eine Art Selbsthilfeeinrichtung von großer Bedeutung, um den spezifischen Nachteilen der zersplitterten Besitzstrukturen besser begegnen zu können. Dies beginnt beim Wissen über die Rechte und Pflichten der Waldbesitzer und reicht bis zur Waldpflege, Holzernte und Waldverjüngung. „Die Professionalisierung und Stärkung des Unternehmertums ist ein zentraler Schlüssel zum Erfolg des Kleinprivatwaldes“, sagt Ziegler.
Erstmals wird in der AGDW ein „Betriebswirtschaftlicher Arbeitskreis FwZ“ eingerichtet, um sich innerhalb der Holzvermarktung und des Bereiches der Forstlichen Dienstleistungen zu verbessern. Auf dem BuKo werden in einem Arbeitskreis die Grundlagen dafür erarbeitet. Des Weiteren werden Themen aus Öffentlichkeitsarbeit und Strukturentwicklung diskutiert.
- Derzeit gibt es rund 3.500 forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse mit über 430.000 Mitgliedern, die zusammen gut 3,5 Mio. Hektar Wald besitzen.
- Die nach Mitgliederzahlen (ca. 371.000) und Waldfläche (ca. 3,3 Mio. Hektar) wichtigste Form der forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse ist die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG).
- Die FBG ist ein privatrechtlicher Zusammenschluss von Grundbesitzern, die den Zweck verfolgen die Bewirtschaftung der angeschlossenen Waldflächen und der zur Aufforstung bestimmten Grundstücke zu verbessern, insbesondere die Nachteile geringer Flächengröße und der Besitzzersplitterung oder anderer Strukturmängel zu überwinden.