Wohnungsbau unterschiedlich

„Die Entwicklung des Wohnungsbaus verlief 2016 in den kreisfreien Städten Sachsen-Anhalts unterschiedlich und gerade in der Landeshauptstadt deutlich am Bedarf vorbei“, erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Sachsen/Sachsen-Anhalt e. V. nach Bekanntgabe der Anzahl der Wohnungsfertigstellungen 2016 in Sachsen-Anhalt durch das Statistische Landesamt. 

Fertigstellungen 

In der Stadt Dessau-Roßlau wurden 2016 77 Wohnungen fertiggestellt (+60,4 %), was jedoch angesichts der niedrigen Vergleichswertes von 2015 relativiert wird. In Halle stieg die Zahl der Fertigstellungen in Bezug zu 2015 auf 338 an (+136,4 %), während sie in Magdeburg auf 357 Einheiten absank (-13,6 %) „Im Vergleich zur Bevölkerungsentwicklung verlief die Entwicklung des Wohnungsbaus in der Landeshauptstadt nicht bedarfskonform“ merkte Momberg an. Die Zahl der Einwohner stieg 2016 in Magdeburg um 1,5 Prozent an, in Halle noch stärker, nämlich um 1,9 Prozent, während sie in Dessau-Roßlau stagnierte (-0,2 %). Rein rechnerisch harmonierte damit lediglich in den Städten Halle und Dessau-Roßlau das Wohnungsbaugeschehen mit der Entwicklung der Einwohnerzahlen. Allein, um den steigenden Einwohnerzahlen gerecht zu werden, hätten in Magdeburg 2016 etwa 450 Wohnungen gebaut werden müssen. „Der künftig eher weiter steigende Bedarf ist bei dieser Hochrechnung noch nicht einmal berücksichtigt worden, so dass auch in Dessau-Roßlau eine weitere Dynamisierung des Wohnungsbaus anstehen muss, da die Stadt gegenwärtig noch den landesweit schlechtesten Wert bei den Fertigstellungen von Wohnungen je 1.000 Einwohner aufweist“, so Momberg.