Die deutschen Hersteller vorgefertigter Betonbauteile konnten sich im Jahr 2015 trotz eines witterungsbedingten schwachen ersten Quartals insgesamt gut behaupten. Die stabile gesamtwirtschaftliche Lage und die milden Wetterverhältnisse zum Jahresende trugen zu dieser positiven Entwicklung bei. Die Branche rechnet mit einem Zuwachs von 1 %, was einen Umsatz von rund 5,5 Mrd. Euro ausmacht. Die Zahl der Beschäftigten blieb mit 45.000 Mitarbeitern dagegen unverändert. Dies wurde anlässlich der Pressekonferenz der 60. BetonTage in Neu-Ulm bekanntgegeben.
Wohnungsbau als treibende Kraft
Positive Impulse gingen insbesondere vom Wohnungsbau aus. Die steigenden Auftragseingänge in diesem Segment machten sich auch bei den Herstellern von vorgefertigten Wandbauteilen sowie von Mauersteinen und –blöcken bemerkbar. Laut amtlicher Statistik stieg ihr Umsatz im Jahr 2015 in den ersten drei Quartalen jeweils um 3 %. Die Hersteller von konstruktiven Fertigteilen wie Balken, Stürze und Binder, typische Produkte für den Gewerbe- und Industriebau, hatten hingegen mit Umsatzrückgängen von 3 % zu kämpfen, eine Folge der rückläufigen Ordereingänge in diesem Bereich. Bei den Betonerzeugnissen für den Straßen-, Garten- und Landschaftsbau ging der Umsatz um 1 % zurück. Die Hersteller von Beton- und Stahlbetonrohren mussten Umsatzrückgänge von 2 % in Kauf nehmen.
Vorsichtig optimistisch für 2016
Das laufende Jahr sieht die Branche mit gemischten Gefühlen entgegen. Während der Wirtschaftsbau aufgrund der mangelnden Investitionsbereitschaft der Unternehmen Sorgenkind bleibt, sieht man den Wohnungsbau weiterhin als Wachstumsmotor. Für 2016 rechnet die Betonfertigteilindustrie daher mit Umsatzsteigerungen von bis zu 2 %. Positive Effekte erhofft man sich vor allem von der Erhöhung der Kompensationszahlungen des Bundes an die Länder für den Bau von Sozialwohnungen sowie von der Einführung der Sonder-AfA für den Mietwohnungsbau in Gebieten wo Wohnungsmangel herrscht. Gerade die Betonfertigteilindustrie mit ihrer seriellen Vorfertigung birgt enormes Potenzial für die rasche Erstellung bezahlbaren und zugleich qualitätsvollen Wohnraums und zeigt innovative Ansätze zum energieeffizienten Bauen auf.