„Die NRW-Baukonjunktur zeigt noch immer ein gespaltenes Bild. Die öffentliche Hand ist Wachstumsgarant, private Investoren üben sich in Zurückhaltung. Immerhin hat sich das Gesamtergebnis leicht verbessert“, mit diesen Worten kommentiert Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Nordrhein-Westfalen, die aktuellen Konjunkturergebnisse der Branche.
Der Auftragseingang lag im Betrachtungszeitraum von Januar bis Ende Mai 2018 demnach über alle Bausparten hinweg wieder mit rund 0,7 Prozent im Plus. Bundesweit wuchs der Auftragseingang des Bauhauptgewerbes jedoch um beachtliche 7,5 Prozent und weist damit eine hohe Diskrepanz zum NRW-Ergebnis auf.
Der Wachstumsträger der letzten Jahre, der Wohnungsbau, nähert sich momentan seinem Vorjahresniveau an und notiert Ende Mai noch 1,1 Prozent im Minus. Rund 987 Millionen Euro Auftragseingang sind hier bislang zu verzeichnen.
Die konjunkturelle Situation im Wirtschaftsbau hat sich ebenfalls verbessert, steht aber nach wie vor vergleichsweise schlecht und enttäuschend dar. Einem Minus von 3,8 Prozent in Nordrhein-Westfalen steht ein deutliches Plus von 11,4 Prozent in ganz Deutschland gegenüber. Private Auftraggeber haben in diesem Jahr Aufträge im Wert von rund 2,215 Milliarden Euro vergeben.
Mit einem Wachstum von 14,3 Prozent steht der Straßenbau an der Spitze der Bausparten und bezeugt damit die sich vollziehende Sanierung unserer Verkehrsinfrastruktur. Bund, Land und Kommunen beauftragten das Bauhauptgewerbe bislang mit Aufträgen im Wert von 730 Millionen Euro.
Der sonstige öffentliche Tiefbau beläuft sich auch schon auf rund 626 Millionen Euro, was einem Wachstum von fünf Prozent entspricht.
Die verhältnismäßig kleine Bausparte des öffentlichen Hochbaus liegt mit 229 Millionen Euro rund 5,8 Prozent im Plus.