„Ob kleine Maschinen, Kabel oder Treibstoff, ob Hochbau oder Straßenbau – Diebstahl ist ein wachsendes Problem auf unseren Baustellen in Nordrhein-Westfalen. Wenn Minister Groschek ein ‚Jahrzehnt der Baustellen‘ ausruft, fordern wir zugleich ein ‚Jahrzehnt der Sicherheit‘! , so Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Nordrhein-Westfalen. „Wer neue Wohnungen, Straßen und Leitungen will, muss unsere Baustellen besser schützen.“
Die Bauindustrie Nordrhein-Westfalen fordert alle Parteien deshalb dazu auf, die Innere Sicherheit bei der Landtagswahl in den Fokus der Debatte zu nehmen. Neben mehr Personal für Polizei und Justizbehörden bedarf es vor allem zügigeren Verfahren, um Kriminelle wirksam abzuschrecken. Auf den Diebstahl auf einer Baustelle folgt für das Bauunternehmen in der Regel immenser bürokratischer Aufwand und die Auseinandersetzung mit einer zwar bemühten, aber unterbesetzten Justiz.
„Die Entstehung neuer Quartiere und die Sanierung unserer Straßen und Brücken laufen nur dann reibungslos, wenn unsere Bauabläufe ungestört ablaufen. Deswegen fordern wir mehr Polizei und eine schnellere Justiz“, so Prof. Beate Wiemann. „Abschreckung reduziert Diebstahl. Also gilt es, Engpässe bei Polizei und Justiz in Nordrhein-Westfalen zu beseitigen“. Neben Kostensteigerungen befürchtet die Bauindustrie Nordrhein-Westfalen durch entwendetes Material vor allem zunehmende Zeitverzögerungen bei laufenden Projekten. Neben Diebstahldelikten auf Baustellen sind Zeitverzögerungen außerdem auf Verspätungen in der Baustellenlogistik zurückzuführen. Straßenprojekte und Hochbau benötigen häufig schweres Gerät, das durch begleitete Schwertransporte zur Baustelle transportiert werden muss. Mangelt es jedoch an ausreichend Personal bei der Polizei, werden Schwertransporte vorzeitig gestoppt oder können erst gar nicht losfahren.
Prof. Beate Wiemann: „Der Schutz von Baustellen und die Begleitung von Schwertransporten und damit die Gewährleistung unserer Sicherheit ist eine Kernaufgabe des Staates. In den letzten Jahren wurde in Nordrhein-Westfalen jedoch nicht genügend in Personal und die Ausstattung von Polizei, Sicherheitsbehörden und Justiz investiert. Das muss sich ändern, denn Bauen und Sicherheit gehen Hand in Hand.“