München einen Schritt weiter

Die Baumaßnahmen am Mittleren Ring Südwest sind beendet. Mit der Vollendung der Oberflächengestaltung fand das Großprojekt, welches den Bau des Luise-Kiesselbach- und des Heckenstaller-Tunnels einschloss, nach neun Jahren Bauzeit seinen Abschluss. Von Beginn an oblag Obermeyer zusammen mit der Vössing Ingenieurgesellschaft die Bauüberwachung.

Im Juli 2015 wurden nach sechs Jahren Bauzeit die neuen, insgesamt 2,8 km langen Tunnel unter dem Luise-Kiesselbach-Platz und der Heckenstaller-straße für den Verkehr freigegeben. Jetzt, drei Jahre später, ist auch die Oberfläche fertig. Das Großprojekt, nach dem Petuel- und dem Richard-Strauss-Tunnel die dritte große Baumaßnahme im Zuge der Untertunnelung des Mittleren Rings in München, ist damit abgeschlossen.
2009 war OBERMEYER vom Baureferat der Landeshauptstadt München in einer Arbeitsgemeinschaft mit der Vössing Ingenieurgesellschaft mit der Bauüberwachung für den Ingenieurbau sowie für den Straßen- und Kanalbau betraut worden. 

Mehr Stahl als für den Eifelturm

Für die Errichtung der beiden Tunnelröhren, die durch einen 400 m langen Einschnitt voneinander getrennt sind, wurden 241.000 m³ Beton und 31.000 t Bewehrungsstahl benötigt. Das ist dreimal so viel, wie für den Bau des Pariser Eifelturms nötig war.

Der Tunnel wurde größtenteils in Deckelbauweise erstellt. Dazu waren insgesamt 10.091 Bohrpfähle mit einer Gesamtlänge von 110 km nötig, auf denen anschließend die Tunneldecke betoniert wurde. Um zu jeder Zeit den Verkehr an der Baustelle vorbeiführen zu können, erfolgte diese Maßnahme in drei Abschnitten.

2014 waren die Rohbauarbeiten größtenteils abgeschlossen; seit Ende 2013 war bereits abschnittsweise mit dem Straßenbau und dem technischen Innenausbau begonnen worden. Neben Belüftungs- und Beleuchtungs- anlagen spielt auch die Sicherheitstechnik eine große Rolle. 210 von der Verkehrsleitzentrale koordinierte Videokameras überwachen das Geschehen im Tunnel. 

Die Oberfläche: Bäume, Bänke und viel Grün

Nach der Verkehrsfreigabe der Tunnel im Jahr 2015 begannen in drei Losen die Hauptbaumaßnahmen für die Neugestaltung der Oberfläche in der Garmischer Straße. Zunächst wurden die über dem Tunnel errichteten provisorischen Fahrspuren des Mittleren Rings auf eine Fahrspur je Richtung rückgebaut. Für die neuen Fahrbahnen, die rund 55.000 m² umfassen, mussten etwa 130.000 m² Asphalt ausgebaut und die Verkehrsführung laufend dem Baufortschritt angepasst werden.