Sachsen ist positiv

 

„Das Bauhauptgewerbe in Sachsen verzeichnete im zweiten Quartal erhebliche Zuwächse sowohl in Bezug auf die Nachfrage nach Bauleistungen als auch hinsichtlich der Bautätigkeit und erzielte damit ein insgesamt positives Halbjahresergebnis“, erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e. V., nach Bekanntgabe der Juniergebnisse für Betriebe des Bauhauptgewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten durch das Statistische Bundesamt. 

Nachfrage: Wirtschaftsbau wächst stark, Öffentlicher Bau noch rückläufig

Der Gesamtauftragseingang des sächsischen Bauhauptgewerbes betrug im ersten Halbjahr 2018 2,7 Mrd. Euro, was einem Zuwachs von 8,2 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahres-zeitraum entsprach. Das Gesamtwachstum stützte sich vorrangig auf die anhaltend gute Nachfrage im Wirtschaftsbau. Hier erreichte das Auftragsvolumen einen Wert von 1,2 Mrd. Euro und lag damit um 19,6 Prozent über seinem Ergebnis von 2017. Im Wohnungsbau führten deutlich vermehrte Bestellungen im zweiten Quartal zu einem insgesamt positiven Halbjahresergebnis. Die Nachfrage verzeichnete mit 301,5 Mio. Euro ein Plus von 6,6 Prozent gegenüber dem Vergleichswert aus 2017. Anders der Öffentliche Bau. Zwar stiegen hier die Aufträge zwischen April und Juni 2018 erheblich an, dies reichte aber nicht aus, um die recht starken Verluste aus dem ersten Quartal vollständig zu kompensieren. Bei einem Auftragsvolumen von 1,1 Mrd. Euro wurde der Vorjahreswert per Juni um 1,8 Prozent verfehlt. „Lediglich im Straßenbau vergab die öffentliche Hand bisher mehr Aufträge als vor einem Jahr. Der Öffentliche Hochbau unterschritt dagegen sein Vorjahresergebnis sehr deutlich“, kommentierte Momberg die Halbjahresbilanz.  

Bautätigkeit: Alle Bausparten legen zu

Im ersten Halbjahr 2018 registrierte das sächsische Bauhauptgewerbe ein Gesamtumsatzaufkommen von 2,2 Mrd. Euro und damit ein um 7,7 Prozent besseres Ergebnis als vor Jahresfrist. Den stärksten Zuwachs erzielte der Wohnungsbau. Hier summierten sich die Erlöse auf 321,6 Mio. Euro (+18,4 %). Der volumenstarke Wirtschaftsbau verzeichnete mit einem Umsatz von 1,1 Mrd. Euro im Vorjahresvergleich ebenfalls robustes Wachstum (+6,2 %). Auch der Öffentliche Bau fuhr mit einem Volumen von 792,9 Mio. Euro ein besseres Ergebnis ein als im ersten Halbjahr 2017 (+5,8 %).

„Die Umsatzeinbußen auf Grund des Winters im 1. Quartals konnten in allen Segmenten in den Folgemonaten weitestgehend wettgemacht werden. Die Auftragslage verspricht zudem überwiegend gute konjunkturelle Aussichten für das zweite Halbjahr 2018“, so Momberg. 

Beschäftigung: Gute Aussichten für den Arbeitsmarkt

Die gegenwärtig boomende Baukonjunktur führte zu positiven Beschäftigungseffekten. Das sächsische Bauhauptgewerbe zählte im ersten Halbjahr 2018 rd. 32.400 Arbeitnehmer, das waren 3,9 Prozent mehr als 2017. Im gleichen Zeitraum ging die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit erfassten Arbeitslosen mit Bauberufen deutlich zurück. Ende Juni waren dort noch 2.751 Betroffene registriert, was einem Rückgang von 18,4 Prozent entsprach. Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl an offenen Stellen im Bauhauptgewerbe des Freistaates um 13,6 Prozent auf 1.304 Angebote.