Nordbau – Die Qualität stimmt

Der Treffpunkt „Bauleiter & Poliere“ mit Blick auf erhöhte Anforderungen bei Sicherheitsvorschriften und das vor allem an Architekten gerichtete Sonderthema zur Vielfalt und Nachhaltigkeit des Ziegels waren die Topthemen der NordBau 2016. In Mitten von Deutschlands größter Autobahnbaustelle zum Ausbau der A7 diskutierten Bauwirtschaft, Politik und Verwaltung auch über Infrastrukturausbau, Planung und Wohnungsbau. 848 Aussteller aus 15 Ländern und 60.200 Besucher kamen bei bestem Sommerwetter zur 61. NordBau in Neumünster.

Die mehrtägige Vollsperrung der A7 hielt einige Menschen vom Weg zur Messe ab. So kamen im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger Besucher. „Das ist kein Grund zum Jammern“, erläutert Reinhard von der Wehl, Geschäftsführer beim NordBau-Aussteller ATLAS von der Wehl. „Wir wissen, dass mit dem Ausbau der A7 der Standort Neumünster und damit auch unsere Messe gestärkt wird. Auch dieses Jahr hatten wir viele gute Kontakte.“

Besonders groß war das Interesse der Landesregierung die NordBau als Plattform für den Austausch zwischen Politik und Wirtschaft zu nutzen. Ministerpräsident Torsten Albig plädierte auf der Eröffnung für die Stärkung des sozialen Wohnungsbaus, Wirtschaftsminister Reinhard Meyer diskutierte die Planungsbeschleunigung und Landtagspräsident Klaus Schlie war an zwei Tagen vor Ort. Zum 41. Mal war Dänemark wieder mit dabei. Die neue Königlich Dänische Generalkonsulin aus Hamburg, Martine Gram Barbry, würdigte auf der Eröffnung die langjährige Partnerschaft mit Nordeuropas größter Kompaktmesse für das Bauen.

Die Baubranche boomt, die Anforderungen auf den Baustellen werden immer größer. Deshalb standen Arbeitssicherheit und Effektivität der Arbeitsabläufe im Mittelpunkt des Treffpunkts „Bauleiter & Poliere“. An der Veranstaltungsreihe von der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft BG Bau, Unfallkasse Nord UK Nord sowie dem Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik VDBUM nahmen knapp 300 Verantwortliche von Bauunternehmen und –verwaltungen teil.

Dieter Schnittjer, Messebeirat und Geschäftsführer vom VDBUM, sagte: „Die Notwendigkeit, sich über die Auswirkungen der seit dem 1. Juni 2015 geltenden Verordnung zur Betriebssicherheit vor allem mit Blick auf Arbeitssicherheit zu informieren, ist zwingend. Deshalb werden wir in Kooperation mit unseren Partnern den Treffpunkt ‚Bauleiter & Poliere’ auch auf der nächsten NordBau anbieten. Dann wird es um die digitalisierte Vernetzung von Akteuren im gesamten Bauprozess gehen.“

Sonderthema der NordBau 2016 war der Ziegel in Anlehnung an die Auszeichnung der Hamburger Speicherstadt als UNESCO-Welterbe. „Uns war es wichtig, den Architekten und Planern ein besonderes Angebot zu bieten. Die NordBau ist Deutschlands größte Plattform für den Klinker. Noch nie war die Farb- und Formvielfalt so groß. Das zeigten unserer Aussteller“, erläutert Dirk Iwersen, Geschäftsführer der Holstenhallen Neumünster GmbH. Die Ausstellung zum Fritz-Höger-Preis zur Backstein-Architektur begleitete das Sonderthema Ziegel.

Bei den Baumaschinen war die Digitalisierung das Topthema. Die NordBau 2016 zeigte alle Neuheiten, darunter viele elektrobetriebene Baumaschinen. Mit Blick auf Gesundheit und Lärmschutz stoßen die E-Motoren auch bei Gartenbaufirmen auf großes Interesse.

Unter dem Motto „Faszination Bauberufe“ zog es 1000 Jugendliche zum nordjob-Tag auf die NordBau. „Das Image der Bauberufe bei den Schülerinnen und Schüler wird merklich besser. Das ist eine gute Nachricht in Zeiten des Fachkräftemangels. Wir freuen uns über das große Interesse der Schulen an der NordBau“, bilanziert Frerich Ibelings, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbands Schleswig-Holstein. Rund 4000 Bauexperten nahmen auch in diesem Jahr wieder an den 45 Fachseminaren und –veranstaltungen teil.

Besonderes Highlight der NordBau 2016 war der Auftritt der Handwerker-Nationalmannschaft. Vor hunderten von Zuschauern trainierten die Zimmerer, Fliesenleger, Maurer und Stuckateure für die Europameisterschaft im Dezember in Göteborg. Die Maler und Lackierer ehrten wieder die Sieger ihres Jahres-Leistungswettbewerbs.